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1. Geschichte des Mittelalters - S. 178

1888 - Wiesbaden : Kunze
178 Dritte Periode des Mittelalters. um vor dem kaiserlichen Arme sicher zu sein. Hierhin berief er (1245) eine Kirchenversammlung, und ohne auf Friedrichs Verteidiger Thaddäus von Suessa zu achten, erneuerte er den Bannfluch gegen den Kaiser in der strengsten Form, nannte ihn einen Gotteslästerer, einen Feind der Kirche und heimlichen Mohammedaner, entband seine Unterthanen ihres Eides und bedrohte alle, die ihm ferner anhingen, mit dem Fluch der Kirche. Damit loderte der Streit zwischen Papst und Kaiser von neuem auf. Als Friedrich die Kunde vernahm, rief er zornvoll aus: „Mich hat der Papst und seine Versammlung abgesetzt? Bringt mir her meine 7 Kronen, damit ich sehe, ob ich sie wirklich verlor!" Man brachte sie herbei, die deutsche Königskrone , die römische Kaiserkrone, die eiserne von Lombardiert, die Kronen von Sizilien, Burgund, Sardinien und Jerusalem. „Noch habe ich sie", ries Friedrich aus, „und kein Papst, kein Konzil soll sie mir ohne blutigen Kampf rauben!" Der Papst bot die Kaiserkrone dem Bruder des französischen Königs Ludwigs Ix. an. Allein Ludwig fchlug sie für feinen Bruder aus. Ein Prediger in Paris, welcher den Bann von der Kanzel verlesen mußte, that dies mit den Worten: „Daß zwischen dem Papste und dem Kaiser Streit ist, wissen wir: wer aber recht hat, wissen wir nicht. Mir ist besohlen, gegen den Kaiser den Bann zu sprechen. Ich spreche ihn hiermit gegen den, auf dessen Seite die Schuld ist; dem Unschuldigen gebe ich die Absolution." Die Gegenkönige. In Deutschland kehrte sich keiner der weltlichen Fürsten an den Bannfluch, welchen der Papst ausgesprochen hatte; dagegen wählten die drei geistlichen Fürsten am Rhein, voran der Kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden*), 1246 den Landgrafen Heinrich Raspe von.thüringen zum König und krönten ihn zu Aachen. Allein die Bestrebungen des Papstes, dem Gewählten Geltung und Ansehen zu verschaffen, blieben ohne Erfolg. Von Konrad, Friedrichs Sohn, hart bedrängt und bei Ulm schwer verwundet, mußte er sich auf seine Wartburg zurückziehen, wo er 1247 an seiner Wunde starb. Auch der zweite Gegenkönig, der junge Gras Wilhelm von Holland, konnte zu keinem Ansehen im Reiche gelangen, da die meisten weltlichen Fürsten samt den Reichsstädten auf Konrads Seite beharrten. Dagegen mehrte sich unter ihm das Faustrecht übermütiger Raubritter, es wurden Reichs- *) Unter ihm wurde 1248 der Grundstein zu dem Kölner Dom gelegt, der 1880 vollendet worden ist.

2. Geschichte des Mittelalters - S. 251

1888 - Wiesbaden : Kunze
38, 2. Friedrich Iii. 251 kürzeste von allen; zudem beschäftigte ihn sein Erbland Ungarn so sehr, daß er weder den Landfrieden im Reiche aufrecht erhalten, noch die Krönung an sich vollziehen lassen konnte. Auf einem Feldzuge gegen die Türken erkrankt, erlag er der Ruhr und starb schon 1439. 2. Friedrich Iii. 1440-1493. Auf die kürzeste aller Kaiserregierungen folgte die längste: Albrechts Vetter Friedrich Iii. wurde von den Kurfürsten in Frankfurt zum Kaiser gewählt. Eine unglücklichere Wahl hätte kaum getroffen werden können. Friedrich war zwar ein Mann voll guten Willens, aber ohne alle Thatkraft. Um Regierungsgeschäfte kümmerte er sich wenig, und es schien fast, als habe er die Krone nur angenommen , um seinen Lieblingsstudien Astrologie, Alchimie und Botanik nachhängen zu können. Im Staatsrate schlief er oft bei Beratung der wichtigsten Dinge ein; einmal entließ er den versammelten Landtag, um seine Blumen gegen den eintretenden Frost in Sicherheit zu bringen. Unentschlossenheit war seine größte Schwäche; dabei betrachtete er jede kräftig hervortretende Macht im Reiche mit Eifersucht und beugte sich doch wieder vor dem Papste. Die einzigen Pläne, die er verfolgte, waren auf die Vergrößerung der Macht des Hauses Habsburg gerichtet, von der er ohnehin schon eine so hohe Meinung hatte, daß er auf seine Bücher, Gefäße und Paläste die fünf Vokale a, e, 1, O, n setzen ließ und ihnen die Deutung gab: Alles Erdreich Ist Oestreich Unterthan. Und doch ist unter seiner Regierung die Macht des deutschen Kaisertums in den tiefsten Verfall geraten. Zunächst vereitelte Friedrich die Hoffnungen, welche das Konzil zu Basel für eine Verbesserung der Kirche erregt hatte. Es waren dort Gesetze gegen verschiedene Mißbräuche erlassen und der Papst durch einen Eid verpflichtet worden, die Baseler Beschlüsse anzuerkennen und für allgemeine Konzilien zu sorgen, welche in Kirchensachen über dem Papste ständen. Diese Beschlüsse hatte auch Albrecht H. gut geheißen, allein Friedrich Iii. ließ sich durch seinen schlauen Geheimschreiber, den Italiener Äneas Sylvius (nachmaligen Papst Pius Ii.) täuschen, er widerrief alle diese Verordnungen und sah ruhig zu, als der Papst das Konzil zu Basel aufhob. Zum Lohne hierfür krönte ihn 1452 der Papst, und er war der letzte in Rom gekrönte deutsche Kaiser. Um die schweizer Besitzungen wieder zu gewinnen, die

3. Geschichte des Mittelalters - S. 253

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 38, 2. Friedrich Iii. 253 1477), ein ehrgeiziger, thatkräftiger, aber unbesonnener Fürst, strebte darnach, sein Erbland, das sich bereits von den Alpen bis zu der Nordsee erstreckte, um die linke Rheinseite zu vermehren, Elsaß und Lothringen dazu zu erobern und Burgund zu einem Königreich zu erheben. Er hatte zu dem Zwecke 1473 eine Zusammenkunft mit Friedrich in. in Trier, wo er dessen Zustimmung zu seinen Plänen zu erlangen suchte, während Friedrich sich bemühte, Karls einzige Tochter Maria (§. 43, 12) für seinen Sohn Maximilian zu gewinnen, um so dem habsburgifchen Haufe Aussichten auf Burgund zu eröffnen. Da aber Friedrich forderte, daß die Vermählung Marias mit Maximilian noch vor Karls Krönung feierlich ausgesprochen werde, kam ein volles Einvernehmen nicht zu stände, und Friedrich reiste wieder ab. Als der Erzbischof Ruprecht von Köln abgefetzt und vertrieben worden war, ergriff Karl sogar gegen den Kaiser dessen Partei und belagerte 1474 die Stadt Neuß, die sich aber so tapfer verteidigte, daß er nach 11 monatlicher Belagerung sich mit dem Kaiser verständigte und Frieden schloß. Jetzt brach Karl auf, um Lothringen zu erobern und die Schweizer dafür zu strafen, daß sie in Süd-Burgund eingefallen waren. Er besiegte den Herzog Renatus von Lothringen, nahm dessen Hauptstadt Nancy ein und überschritt dann mit einem trefflich ausgerüsteten Heer den Jura, um in die Schweiz einzufallen. Er wurde aber bei Granson (3. Mai) 1476 überfallen und erlitt eine Niederlage und wurde daraus bei Murten (22. Juni) gänzlich in die Flucht geschlagen. Da der Herzog Renatus Lothringen unterdessen wieder eingenommen hatte, rückte Karl mit den Trümmern seines Heeres von neuem vor Nancy. Aber sein Lager wurde (5. Januar) 1477 gestürmt, und Karl mußte fliehen. Auf der Flucht wollte er über einen zugefrorenen Graben fetzen, aber die Eisdecke brach, und er wurde erschlagen. Als Ludwig Xi. von Frankreich daraufhin feine Hand nach Karls Ländern ausstreckte und die Bourgogne in Besitz nahm, rettete Karls Tochter Maria wenigstens die übrigen Teile dadurch, daß sie Friedrichs Sohn Maximilian die Hand reichte und damit dem Hause Habsburg einen neuen bedeutenden Gebietszuwachs brachte. Im Innern des deutschen Reiches herrschte währenddessen grenzenlose Verwirrung. Zwischen den Großen und Städten tobten blutige Fehden, und das Faustrecht übte seine ärgsten Greuel; der Landfrieden, den der Kaiser gebot, blieb unbeachtet, der Vorschlag zur Errichtung eines obersten Gerichtshofes für das Reich wurde von ihm verworfen. Ohne daß der Kaiser eingriff, legte sich der Pfalzgraf
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